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Noer

Im Januar fahren traditionell alle Chöre und Bands der Schule auf Schloss Noer zur Probenfreizeit.

Vor zwei Tagen sind wir aus Noer zurückgekommen und wir alle sind entweder heiser, müde oder vermissen die Zeit dort unglaublich. Meistens sogar alles zusammen.

Für mich hat Noer schon immer Freundschaft bedeutet. Jedes Jahr sind diese dreieinhalb Tage dort so unglaublich verbindend und es entstehen Freundschaften, die in der Schule vielleicht kaum möglich sind, da der Schulalltag doch in gewisser Weise einschränkt.
Seit ich in der Unterstufe zum ersten Mal auf Schloss Noer gewesen bin, habe ich jedes Jahr neue Leute kennengelernt. Leute, die ich in der Schule meistens sogar nicht einmal sehe, weil sie entweder älter oder jünger sind. Aber für dreieinhalb Tage erlebt man eine schöne und intensive Zeit mit tollen Freunden. Jedes Jahr wieder.
Und auch wenn nicht alle Freundschaften zurück in Flensburg so intensiv weitergeführt werden und werden können, sind sie nicht einfach zerbrochen. Auch wenn teilweise vielleicht kaum Kontakt besteht, fühlt es sich im nächsten Jahr in Noer so an, als wäre da nie ein Jahr zwischen dem letzten gemeinsam verbrachten Tag gewesen. Obwohl ich die Zeit mit diesen Leuten jedes Jahr wieder vermisse, weiß ich auch, dass wahrscheinlich gerade die kleinen und anderen Momente und die Abwechslung das Schöne an diesen Noerfreundschaften sind.
Noer ist jedes Jahr etwas Neues, obwohl es sich nicht verändert. Jedes Jahr erlebt man dort neue Dinge, obwohl man eigentlich immer das Gleiche unternimmt. Morgens wachen wir rechtzeitig auf, kommen trotzdem erst viel zu spät aus dem Bett, machen uns schnell fertig, drängen uns in den Flur des Schlosses und warten auf das Frühstück. Wir wünschen eine “gesegnete Mahlzeit” und hoffen, dass wir uns irgendwie vor dem Küchendienst drücken können, “danken”, proben, haben etwas Freizeit, drängen uns in den Flur des Schlosses und warten auf das Mittagessen. Wir wünschen eine “gesegnete Mahlzeit” und wir hoffen, dass wir uns irgendwie vor dem Küchendienst drücken können, “danken”, gehen vielleicht mit zum Strandspaziergang, wo Lehrer plötzlich Schneeballschlachten anzetteln, proben, haben etwas Freizeit, spielen vielleicht noch Spiele oder das alljährliche Eierwerfen, drängen uns in den Flur des Schlosses und warten auf das Abendbrot. Wir wünschen eine “gesegnete Mahlzeit” und wir hoffen, dass wir uns irgendwie vor dem Küchendienst drücken können, “danken”, haben etwas Freizeit und hoffen auf’s “Drogenschmuggeln”, eine Nachtwanderung oder die Disco, in welcher auch Lehrer einen echt schönen Breakdance hinlegen. Vielleicht kommen wir rechtzeitig ins Bett, vielleicht auch nicht. Vielleicht sind die Betten gemütlich, vielleicht auch eher nicht.
Jedes Jahr studieren wir neue Stücke ein, bis wir heiser sind oder uns die Finger wehtun, aber niemand verliert den Spaß an der Musik und auch, wenn man beim Workshopkonzert nach Noer vielleicht nicht immer die Arbeit sieht, die hinter all dem steckt, ist es doch sehr anstrengend, wenn auch auf eine gute Art und Weise.
Ich denke, dass Noer sich mit uns verändert, mit uns wächst und vielleicht sogar jedes Jahr ein bisschen besser wird. Meine Ansichten haben sich verändert und auch ich selbst bin wohl nicht mehr genau so wie in der Unterstufe.
Wie auch immer. Würden heute schon die Anmeldungen für Noer 2016 ausliegen, dann hätten sich die meisten von uns bestimmt schon gestern angemeldet.
Lotti Andresen und Leo Leitenberger
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